Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 184

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
01.09.2019 Zürich
GDZ
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
GDZ
Geschichte
Volltext
Luft, Licht und Sex-Anzeigen. In der Zürcher Manegg ist in den letzten Jahren mit der Greencity ein neues Stadtquartier entstanden. Die GDZ AG hat ihren Standort 1988 dorthin verlegt. Jetzt hat sie ihn aufgeben müssen. 1898: Für den Druck des Volksrechts, der sozialdemokratischen Zeitung für Zürich, wird die Genossenschaftsdruckerei gegründet. Ihr erster Standort war an der Waldmannstrasse beim Bellevue. 1906 erwarb man an der Stauffacherstrasse, beim heutigen Ernst-Nobs-Platz, Liegenschaften: 1933 entstand dort ein Neubau in einem etwas klobigen Bauhausstil - heute im Erdgeschoss: das Café Nobs. Eine Festschrift von 1935 feiert die Eröffnung und jubelt, dass einstige Mangelprodukte jetzt vorhanden seien: „Luft, Licht und vor allem genügend Platz.“ Das Herzstück des Komplexes, der auch Redaktion und Administration des Volksrechts beherbergte, war die Rotationsdruckmaschine, eine „48-seitige, vier Platten breite Dreirollen-Maschine mit 2 Falzapparaten“, damals gewiss das Nonplusultra und in der Lage, innerhalb einer Stunde 60‘000 Zwölfseiter oder 13‘500 Achtundvierzigseiter auszuspucken, alles dreimal gefalzt. In der Akzidenzdruckerei wirkte - wiederum laut Festschrift – „gut geschultes Personal, das in technischer und geschmacklicher Beziehung versiert ist“. Das Offsetzeitalter beginnt bei der Genossenschaftsdruckerei 1958, das Computerzeitalter mit dem ersten Satzcomputer 1975. Schon 1974 hatte man sich aus dem Zeitungsdruck verabschiedet. (…). 
Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.9.2019.
Personen > Schlatter Christoph. GDZ. Geschichte. VPOD-Magazin, 2019-09-01.
Ganzer Text
01.09.2019 Schweiz
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Arbeitskleider
Uniformen
Volltext
Zivile Uniformen haben sich im Lauf der Zeit entmilitarisiert und individualisiert. Von der Schlacht auf den Laufsteg. Die Übergänge zwischen Uniform und Berufskleidung verschwimmen zunehmend. Der Trend geht zu flexibleren Lösungen, von der militärischen Anmutung wendet man sich ab. Auch die meisten Mützen fielen. Was ist das eigentlich, eine Uniform? Eine Einheitskleidung, die Angehörige einer (mindestens ursprünglich) staatlichen Einheit in der Öffentlichkeit kenntlich macht. Wobei die „Einheit“ gleich wieder zu relativieren ist: Etwa im Militär sollen ja keineswegs alle tupfengleich aussehen; vielmehr muss die Uniform - anhand von Spaghetti, Nudeln und Eichenlaub - auch den Rang des Trägers sichtbar machen. Oder der Trägerin - aber historisch sind Uniformen eng mit dem männlichen Geschlecht verwachsen. Militär wird Mode. Ein grosser Umbruch in der Geschichte der Militäruniformen geschah um die Wende zum 20. Jahrhundert. Noch im Deutsch-Französischen Krieg I870/7I trugen die Armeen bunte Kleidung, rote Hosen etwa die Franzosen, die Preussen blaue Jacken. Dann erst, kurz nach I900, gingen die Truppen, zunächst in Kolonialkriegen, zu sand-, khaki- oder erdfarbenen Uniformen über, wie sie dann im Ersten Weltkrieg allgemein in Gebrauch waren. Kurz danach kamen die ersten Tarnmuster auf; die Deutsche Reichswehr führte I931 das Splittermuster ein; das ebenfalls häufige Fleckenmuster nennt man nach der Rinde des Baumes auch Platanenmuster. Beim Schweizer Militär, (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.9.2019.
Personen > Schlatter Christoph. Arbeitskleider. VPOD-Magazin, 2019-09-01.
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01.09.2019 Zürich
Personen
VBZ
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Interview
Uniformen
Volltext
Interview mit Jürg Widmer, Leiter Betrieb und Vizedirektor VBZ. „Niemand mit offenem Hosenknopf“. Mit VBZ-Vizedirektor Jürg Widmer hat sich das VPOD-Magazin über theoretische und praktische Aspekte der neuen Uniform unterhalten. Für den Umgang mit falsch gewaschenen oder infolge Gewichtsveränderung unpassend gewordenen Teilen signalisiert die VBZ Kulanz. VPOD-Magazin: Warum, Jürg Widmer, braucht das VBZ-Fahrpersonal eigentlich überhaupt eine Uniform? Es soll ja nicht in erster Linie schön aussehen, sondern sicher und möglichst pünktlich durch die Stadt fahren. Jürg Widmer: VBZ-Direktor Guido Schoch hat das an der Medienkonferenz sehr gut auf den Punkt gebracht: Es geht um Identifikation des Personals mit dem Betrieb. Es geht aber auch um eine Botschaft gegenüber den Fahrgästen. Eine Uniform zeigt: Diese Person gehärt zur VBZ. Und darauflegen auch unsere Fahrgäste grossen Wert. Der SBB-Lokführer kommt auch in zivil. Der Lokführer steht, anders als der VBZ-Trampilot oder die -Busfahrerin, nicht direkt im Publikum. Zwischen ihm und den Fahrgästen sind einige Tonnen Lokomotive und eine Kupplung. Jene Mitarbeitenden, die direkt mit der Kundschaft zu tun haben, tragen auch bei den SBB eine Uniform. Bei unserem Personal spüre ich vielerorts Stolz: Stolz, die VBZ-Uniform tragen zu dürfen. Und dann gibt es noch jene Mitarbeitenden, die einfach froh darüber sind, dass die morgendliche Frage „Was ziehe ich heute an?“ entfällt. Fälle von verbaler und sogar körperlicher Gewalt gerade (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.9.2019.
Personen > Schlatter Christoph. Uniformen. VBZ. VPOD-Magazin, 2019-09-01.
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01.07.2019 Schaffhausen
Frauen
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Frauenstreik
Volltext
Kleine Anfrage betr. Munotglöggli. Über der schönen Stadt Schaffhausen ganz zusserscht usse und änne am Rhy thront der Munot, die gewaltige Rundbastion. Seiner Bestimmung als Wehranlage gemäss hat man ihn nur einmal, 1799 in der sogenannten Franzosenzeit, gebraucht. Das danach stark ramponierte Bauwerk verkam zum Steinbruch. Dann aber trat ein weitsichtiger Zeichenlehrer auf den Plan, der Schaffhausen sein Wahrzeichen und dem Volkslied ein Sujet rettete. Der Turm ist bewohnt. Seit 1589 läutet der Munotwächter jeden Abend um 21 Uhr das Munotglöcklein. 5 Minuten lang. Von Hand. Dann werden die Stadttore geschlossen, und in den Wirtschaften wird der Zapfhahn zugedreht. Ganz so streng geht es heute natürlich auch in Schaffhausen nicht mehr zu. Aber das abendliche Läuten gehört immer noch zu den Pflichten des Munotwächters. Daneben kümmert er sich um das Damwildrudel, das im Munotgraben lebt und dessen Platzhirsch traditionell den Namen des Stadtpräsidenten trägt: Auf Felix folgten Max, Marcel, Thomas. Seit 2015 herrscht Peter. Das Munotamt ist seit 2017 in Frauenhand. Am Frauenstreiktag flatterte drum auf der Zinne nicht die städtische Fahne mit dem Schafbock, sondern eine lilane. Frech: Auch das abendliche Läuten blieb aus am 14. Juni 2019. Damit hat sich die Munotwächterin den Zorn und eine parlamentarische Anfrage von Frau Kobler, SVP, zugezogen: „Ist der Stadtrat nicht auch der Meinung, dass das Munotglöggli nicht für politische Zwecke missbraucht werden soll? Welche Fahnen dürfen auf (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.7.2019.
Personen > Schlatter Christoph. Frauenstreik. Munot. VPOD-Magazin, 2019-07-01.
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01.07.2019 Schweiz
ILO
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
ILO
Kündigungsschutz
Volltext
Schwarze Liste rauf und runter. Die Normenkommission der ILO pflegt die 25 Länder, die am gröbsten gegen ILO-Kernarbeitsnormen verstossen, auf einer schwarzen Liste zu führen. Es war keine geringe Sensation, als kurz vor Beginn der 108. ILO-Konferenz die Schweiz auf dieser Liste auftauchte, wo man sonst Länder wie Weissrussland oder Sierra Leone findet. Ausgerechnet der Gastgeberstaat der ILO. Und ausgerechnet zum 100-lahr-Iubiläurn. Der Grund ist altbekannt: Die Schweiz hat seit Jahren die von ihr ratifizierte ILO-Konvention 98 nicht umgesetzt, die Arbeitnehmende vor gewerkschaftsfeindlicher Kündigung schützen soll, also etwa gewählte Personaldelegierte oder Vertreterinnen in Pensionskassen davor, dass man sie mit blosser Kündigungsdrohung „gefügig“ macht. Wenn man Organisierte einfach so rausschmeissen kann, lässt sich die Entstehung und/oder die Wirksamkeit von Gewerkschaften schon im Ansatz untergraben. Die Aufforderung der ILO, die Maximalstrafe für missbräuchliche antigewerkschaftliche Kündigung von heute 6 auf wenigstens 12 Monatslöhne heraufzusetzen und in extremen Fällen - analog zum Gleichstellungsgesetz - die Wiedereinstellung vorzusehen, blieb seit Jahren unberücksichtigt, trotz mehrfachen Nachhakens der Gewerkschaften. Der Paukenschlag hatte nun aber Wirkung: Bundesrat Guy Parmelin schlug in der lange hängigen Frage eine Mediation zwischen den Sozialpartnern vor. Aus Sicht von SGB-Zentralsekretär Luca Cirigliano ist der Vorgang ein gutes Beispiel (…).  Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.7.2019.
Personen > Schlatter Christoph. ILO. Kuendigungsschutz. VPOD-Magazin, 2019-07-01.
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01.07.2019 Schweiz
Personen
SEV Schweiz
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Jubiläum
SEV
Volltext
Der SEV, Gewerkschaft des Verkehrspersonals, wird 100 Jahre alt. Historische Weichenstellungen. Erst 100 Jahre? Die Frage ist berechtigt, denn die Eisenbahnangestellten hatten sich längst vor 191'9 zu Verbänden zusammengeschlossen. Der Landesstreik brachte die Einheit. Der VPOD gratuliert der Service-public-Schwester herzlich. „Das ist halt historisch so gewachsen.“ Diese Antwort erhält auch im VPOD häufig, wer Sinn oder Unsinn von Strukturen und Ritualen anspricht. Auch der SEV, Gewerkschaft des Verkehrspersonals, ist eine Traditionsgewerkschaft. Vorläuferorganisationen bestanden schon seit den 1870er Jahren. Erst 1919 fanden sich vier Verbände zusammen. In dieser Vorgeschichte liegt etwa auch die Erklärung dafür, dass auch noch im heutigen SEV die Unterverbände ein starkes Eigenleben besitzen. Vergiftetes Geschenk. Zwischen einem Lokführer und einem Rangierarbeiter, zwischen dem Stationsvorstand und dem Heizer bestanden in der Frühzeit der Eisenbahn gewichtige Rang- und Milieuunterschiede - allein schon darin, wie schmutzig die Hände und Hemden bei der Arbeit wurden. Daher brauchte es mehrere Anläufe und letztlich die kollektive Erfahrung des Landesstreiks, (fast) alle Bähnler in einem Verband zusammenzubringen. Denn (fast) alle hatten in jenen Novembertagen 1918 dazu beigetragen, dass die Schweiz stillstand. Die zentrale Figur für die Einigung und für den Beitritt des SEV zum SGB war Emil Düby, Als SP-Vertreter sass Düby ab 1917 in drei(…).
Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.7.2019.
Personen > Schlatter Christoph. SEV. Jubilaeum. VPOD-Magazin, 2019-07-01.
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01.07.2019 Schaffhausen
Frauen
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Frauenstreik
Volltext
Schaffhausen: Ein politisches Bad im kalten Rhein und bewegende Reden. Hühnerhaut und Rosenblätter. Der Frauenstreik war nicht nur in den Zentren. Stellvertretend für viele mittlere und kleinere Orte ein Bericht aus Schaffhausen: Der vom VPOD-Magazin in die alte Heimat entsandte Redaktor wird mit Rosenblättern beworfen und bekommt Hühnerhaut. Cutis anserina, Dermatospasmus oder Piloerektion ist eine vom vegetativen Nervensystem gesteuerte Kontraktion der Haarbalgmuskeln, die ein Aufrichten der Körperhaare bewirkt. Man kennt die Erscheinung als Gänsehaut, in der Schweiz als Hühnerhaut: sie kann körperliche oder psychische Auslöser haben. Wohl vorab körperliche bei den drei Dutzend Frauen, die sich mitsamt ihren Pussyhats mutig ins nur gut I5 Grad warme Wasser des Rheins warfen. Und zwar im Mannehägli der Rhybadi, im oberen Teil der ältesten Kastenbadeanstalt der Schweiz. Die reiferen unter den Schwimmerinnen erinnern sich, dass früher Frauen hier nicht zugelassen waren; sie mussten weiter unten im deutlich kürzeren Frauenhägli im Kiel- und Abwasser der Männer schwimmen. Auch auf dem Fronwagplatz wird des zähen Ringens gedacht, das in der Schweiz jeglichem Fortschritt in der Sache der Frau voranzugehen pflegt, unter anderen von der Schaffhauser VPOD-Präsidentin Nella Marin. Ein Strassentheater illustriert die Historie mit Bildern, Trommelschlägen und Rosenblättern. Punkto Frauenrechte habe unser Land das gesamte 20. Jahrhundert hindurch das (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.7.2019.
Personen > Schlatter Christoph. Frauenstreik Schaffhausen. VPOD-Magazin, 2019-07-01.
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01.04.2019 Freiburg
Personen
Spitäler
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Spital
Streik
Volltext
Freiburg: So geht Streik. Die Freiburger Kolleginnen und Kollegen haben die Expertise: Sie haben letztes Jahr im Mai vorgemacht, wie sich im Gesundheitswesen streiken lässt. Wolfgang Müller, Präsident der VPOD-Verbandskommission Gesundheit, schilderte den Hintergrund der Mobilisierung: Das Spitalpersonal sollte aus dem kantonalen Personalrecht ausgestossen werden - Verschlechterung der Arbeitsbedingungen aus Spargründen. Es war nur wenig Zeit, also berief man sofort eine Versammlung ein, zu der 140 Leute erschienen. Streik? Oder eher Aktionstag? Bewusst liess man diese Frage in der Schwebe. Bei manch einer Pflegekraft stösst ja das Wort „Streik“ erst einmal auf Widerstand. „Wir werden doch nicht unsere Patientinnen und Patienten im Stich lassen“, lautet oft die erste Reaktion. Das verlangt auch gar niemand. Um 6 Uhr morgens am fraglichen Tag wurden an allen 6 Standorten des Spitals Freiburg einschliesslich Psychiatrie je zentrale Streikposten eingerichtet, die als Café, als Biwak, als Drehscheibe funktionierten; den ganzen Tag über versammelten sich dort Leute. Um 11.30 Uhr gab's Versammlungen mit Reden vor Ort, am Abend war eine Gesamtdemo in der Innenstadt, auf die allerdings der heftigste Gewitterregen niederprasselte, den Freiburg seit Langem gesehen hatte. Der Wirkung tat das keinen Abbruch. Die Motion, die dem Gesundheitspersonal an den Kragen wollte, wurde im Parlament vertagt. Als sie im November erneut angesetzt war, drohte das Personal mit einem weiteren Streiktag. (...). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.4.2019.
Personen > Schlatter Christoph. Spital Freiburg. Streik. VPOD-Magazin, 2019-04-01.
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01.02.2019 Schaffhausen
Personen
Schaffhauser AZ
Stefan Howald
Adrian Knoepfli
Christoph Schlatter
Jubiläum
Schaffhauser AZ
Volltext
Bücher über zwei linke Langzeitüberlebende des Pressesterbens: WOZ und Schaffhauser AZ. Zähe Zeitungen. Die Schaffhauser AZ ist die letzte Vertreterin der Arbeiterpresse. Ihr 100-Jahr-Jubiläum ist Anlass für einen Geschichtsband von Adrian Knoepfli. Die WOZ hat keinen „Runden“; trotzdem erhält auch sie ein Buch: Stefan Howald feiert eine „alternative Erfolgsgeschichte“. Zwei linke Printmedien, denen mehr als einmal das Ende vor Augen stand und die dennoch bis heute existieren: Der Schaffhauser AZ und der WOZ sind kürzlich erschienene Monografien gewidmet. Natürlich kommen in den Büchern von Adrian Knoepfli (AZ) und Stefan Howald (WOZ) auch die markanten Unterschiede zur Sprache. Die AZ wandelte sich von einem täglich erscheinenden Parteiblatt zu einer links-alternativen Wochenzeitung für die Region. Die gesamtdeutschschweizerisch ausgerichtete WOZ war von Anfang an ein „Haus mit vielen Zimmern und Traditionen“, stand aber der „Büezer-Mentalität“ eher fern. Auch sie musste sich mehrfach neu erfinden, produktionstechnisch, sprachlich, optisch, vor allem aber finanziell. Geboren im November 1918. Die Arbeiter-Zeitung ist ein Kind des Generalstreiks: Sie erschien erstmals am 30. November 1918 und war zunächst fast identisch mit dem Zürcher Volksrecht. In den 1920er Jahren allerdings schlug die Schaffhauser Linke einen Sonderweg ein: Die SP trat 1920 - im Gegensatz zur nationalen - praktisch geschlossen in die Dritte Internationale ein. Also wurde auch die Zeitung unter (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.2.2019.
Personen > Schlatter Christoph. Schaffhauser-AZ. Jubiläum. VPOD-Magazin, 2019-02-01.
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01.12.2018 Schweiz
Generalstreik
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Generalstreik
Veranstaltung
Volltext
Die Gewerkschaften feiern in Olten das 100-Jahr-Jubiläum des Landesstreiks auf würdige Weise. Klassentreffen. Das eigentliche gewerkschaftliche Streikjubiläum wurde in einer Werkhalle in Olten gefeiert und war ein grosses Treffen der Arbeiterklasse. Mustergültig war der Proporz bei den Redebeiträgen, spritzig bis anrührend das Rahmenprogramm. Der Ort war gut gewählt: Die historischen SBB-Werkhallen versprühen genau den rauen industriellen Charme, den ein solches Event benötigt. Und sie stehen in Olten, wo am 14. Februar 1918 das Oltener Aktionskomitee gegründet wurde, das später den Landesstreik ausrief und diesen drei Tage später abwürgen musste. Der 10. November, Datum des Jubiläumsfests 2018, war 1918 der Tag der vom Militär aufgelösten Kundgebung auf dem Zürcher Münsterhof, bei dem unter immer noch ungeklärten Umständen (Heckenschuss? Querschläger?) ein Soldat ums Leben kam. Es war auch der Tag, an dem das Oltener Aktionskomitee zum unbefristeten landesweiten Streik aufrief. Nie wieder! Rund 1400 Personen versammelten sich 100 Jahre später an einem Samstagnachmittag, um derer zu gedenken, denen wir heute selbstverständliche soziale Errungenschaften mit zu verdanken haben: jener Viertelmillion Arbeiterinnen und Arbeiter, die mit dem Streik nicht nur versorgungs- und wirtschaftspolitische, sondern auch explizit politische Ziele anstrebten. Dass die Niederlage sich doch noch in einen Erfolg gekehrt hat, betonte in Olten Paul Rechsteiner, SGB-Präsident. (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.12.2018.
Personen > Schlatter Christoph. Generalstreik. VPOD-Magazin, 2018-12-01.
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25.11.2018 Schweiz
Abstimmungen Schweiz
Personen
SVP
VPOD Schweiz
Christoph Schlatter
Abstimmung
Selbstbestimmungs-Initiative
Volltext
Demokratie ist nicht Diktatur der Mehrheit. Der wichtigste Entscheid des Abstimmungswochenendes: Die „Fremde Richter"-Initiative ist deutlich durchgefallen. Alle, die unter Demokratie nicht einfach die Diktatur der Mehrheit verstehen, atmen auf. Bei den Versicherungsspionen waren die Argumente der Linken nicht ausreichend vermittelbar. Die Bilanz des Abstimmungswochenendes ist, wie so oft, zwiespältig. Am wichtigsten ist ohne Zweifel der erfreuliche Befund, dass die SVP mit ihren grobschlächtigen Initiativen offenbar zunehmend nur noch ihre eigene Klientel erreicht. Trotz üblem, teilweise antisemitisch gefärbtem Kampf in letzter Minute haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger verstanden, dass die Initiative ein direkter Angriff auf die Europäische Menschenrechtskonvention war und nicht nur auf „fremde", sondern auch auf eigene Richter, überhaupt auf die Gewaltenteilung abzielte. Auch wäre die Schweiz durch eine Annahme der Initiative als Vertragspartnerin auf internationaler Ebene als unzuverlässiger Player diskreditiert gewesen. Eine Schweiz, die ausserhalb dieser Welt steht und in der eine Demokratie ohne Grundrechtsschutz gilt, also eine Diktatur einer - aufgehetzten und aufgewiegelten - Mehrheit? Die Stimmberechtigten haben dieser Vision eine überraschend krachende Absage erteilt. Ernüchternd ist das Resultat der Abstimmung über die gesetzliche Grundlage für die Überwachung von Sozialversicherten. (…).
Christoph Schlatter.
VPOD Schweiz, 25.11.2018.
Personen > Schlatter Christoph. Selbsbestimmungs-Initiative. Abstimmung. VPOD, 2018-11-25.
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01.11.2018 Schweiz
Personen
VPOD-Magazin
Barbara Gysi
Pierre-Yves Maillard
Christoph Schlatter
Interview
Präsidium
SGB
Volltext
Nach 20 Jahren mit Paul Rechsteiner: Am 1. Dezember wird das Präsidium des SGB neu besetzt. Wer wird's? Am SGB-Kongress (30.11./1.12., Bern) wird das Präsidium neu vergeben. Vorbehältlich einer Spontankandidatur entscheidet sich das Rennen zwischen Pierre-Yves Maillard und Barbara Gysi. Der VPOD Ist mit 24 zu 5 Stimmen für Gysi. Das VPOD-Magazin hat beide befragt. Die Macht beim SGB-Vorsitz ist wahrscheinlich gar nicht soooo gross (frag Rechsteiner). Warum strebst du dieses Amt an, was möchtest du bewegen? Pierre-Yves Maillard: Es geht im SGB-Präsidium vor allem darum, Vorschläge zu machen und die Leute dafür zu gewinnen. Ich schlage Reformen vor, die wir in meinem Kanton mit Kämpfen und Verhandlungen konkretisiert haben: die Lohnabhängigen davor bewahren, dass sie mehr als 10 Prozent für die Krankenkasse zahlen müssen; den Working Poor und den Alleinerziehenden mit Ergänzungsleistungen helfen; die Jungen, auch diejenigen mit Migrationshintergrund, besser einbeziehen. Neue Realitäten erfordern neue Antworten. Ich bin überzeugt, dass die Gewerkschaften damit konkrete Fortschritte erreichen und neue Kräfte gewinnen. Wie stehen wir Gewerkschaften 2018 in der Schweiz da? Sind wir stark? Oder sind wir schwach? Der SGB ist politisch stark - dank einem guten Draht zu den fortschrittlichen Kräften in der Politik. Aber klar ist auch: Wir brauchen mehr Mitglieder. Beim 100-Jahr-Jubiläum vor 30 Jahren waren wir 100‘000 Köpfe mehr. Um diese Erosion zu stoppen, braucht es auch eine Erneuerung der gewerkschaftlichen Idee. Was heisst es heute, (…). Christoph Schlatter, Interviews.
VPOD-Magazin, 1.11.2018.
Personen > Schlatter Christoph. Interview SGB-Praesidium. VPOD-Magazin, 2018-11-01.
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01.11.2018 Zürich
Personen
VPOD ZH Kanton
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Jubiläum
Volltext
VPOD Zürich Kanton
Der VPOD Zürich Kanton feiert sein 100-Jahr-Jubiläum im Zürcher Neumarkt. Greulichs Erben. Die Sektion VPOD Zürich Kanton ist 100 Jahre alt geworden. Schauplatz des Fests und der Vernissage des Jubiläumsbuchs war der Zürcher Neumarkt, einst ein Zentrum der Arbeiterbewegung. Ferienhalber meldete sich Regierungsrätin Jacqueline Fehr per Videobotschaft; sie leugnete nicht die Arbeitgeberrolle. in der sie sich jetzt befindet. Umso wichtiger seien starke Gewerkschaften: als Ansprech- und Verhandlungspartner. Die anderen Rednerinnen und Redner überbrachten ihre Glückwünsche persönlich. Michele Dünki-Bättig, Präsidentin der feiernden Sektion, hat gute Chancen, zumindest das 100-Jahr-Jubiläum noch zu erleben. Katharina Prelicz-Huber, die den VPOD auf der nationalen Ebene präsidiert, ist überzeugt, dass es die Gewerkschaft auch nach weiteren 100 Jahren noch geben und noch brauchen wird. Nachdenkliche Töne. Sie streute auch nachdenkliche Töne in ihre Rede: Was seinerzeit, auch von VPOD-Kollegen, unterm Stichwort „Eugenik“ im Burghölzli propagiert und betrieben worden sei, sei Anlass zu tiefer Scham. Markus Notter, ehemaliger Regierungsrat, entlarvte in seiner Rede die angebliche Unterlegenheit staatlicher Betriebsorganisation als Märchen. Beispiel Gebäudeversicherung: So gut und günstig machen es die Privaten nicht in jenen Kantonen, wo diese Sparte privatisiert ist. Allerdings müsse auch das öffentliche Personal beweglich bleiben und dürfe sich nicht in einem „Haben wir immer (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.11.2018.
Personen > Schlatter Christoph. VPOD ZH Kanton. Jubiläum. VPOD-Magazin 2018-11-01.
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01.10.2018 Schweiz
Personen
VPOD-Magazin
Paul Rechsteiner
Christoph Schlatter
Flankiierende Massnahmen
Interview
Volltext
Interview mit Paul Rechsteiner. SGB-Präsident, über Lohnschutz und unser Verhältnis zur EU. „Im Herzen der Auseinandersetzung“. Die Gewerkschaften halten an den „roten Linien“ fest: Die flankierenden Massnahmen sind nicht verhandelbar. Paul Rechsteiner erklärt dem VPOD-Magazin, wieso. Und was aus Europa werden soll. VPOD-Magazin: Paukenschlag zum Ende der Sommerpause. Der SGB schletzt die Tür beim Dossier „flankierende Massnahmen“ und verabschiedet sich von einem Rahmenabkommen mit der EU. Paul Rechsteiner: Wir sind für die bilateralen Verträge mit der EU. Aber wir machen nicht mit, wenn es darum geht, den Schweizer Lohnschutz mittels 8-Punkte-Programm nach den Anforderungen der EU-Kommission herunterzufahren - und das in substanziellen Teilen, vom (…).
Interview: Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 201810-01.
Personen > Schlatter Christoph. Paul Rechteinher. Interview. VPOD-
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01.10.2018 Schweiz
Personen
SGB
VPOD-Magazin
Paul Rechsteiner
Christoph Schlatter
Präsidium
SGB
Volltext
Paul Rechsteiner. Rechtsanwalt, SP-Ständerat, scheidender SGB-Präsident, St. Gallen. Eingetragene Marke. Vor 20 Jahren hat Paul Rechsteiner das 5GB-Präsidium übernommen; jetzt tritt er zurück. Zeit für eine Bilanz - und-für den (nur beschränkt erfolgreichen) Versuch, den Menschen hinter dem Markenzeichen „Schnauz“ zu ergründen. Bei Paul Rechsteiner gibt sich derzeit die Weltpresse die Klinke in die Hand: NZZ, Financial Times, VPOD-Magazin... Die Nachfrage hat zwei Gründe: Die Weigerung des SGB, an der von Bundesrat Schneider-Ammann betriebenen „Weiterentwicklung“ der flankierenden Massnahmen teilzunehmen, schafft Gesprächsbedarf. Und: Rechsteiner tritt beim Kongress Ende November von seinem Amt als SGB-Präsident zurück. Das Gefühl eines Epochenendes stellt sich nicht allein wegen der langen Amtszeit ein (Rechsteiner präsidiert den Gewerkschaftsbund seit 20 Jahren und liegt damit im ewigen Ranking an zweiter Stelle). Die Aufmerksamkeit beruht auch darauf, dass Rechsteiner nicht nur Marken gesetzt hat, sondern geradezu selber zur Marke geworden ist. Ohne Hausmacht. Er war, als er 1998 in Davos gewählt wurde, der einzige Kandidat. Und er war der erste SGB-Vorsitzende, der nicht als Präsident eines der grossen Mitgliedsverbände ins Amt kam. „Ohne Hausmacht schaffst du das nie“, sei ihm damals zugeraunt worden. Aber der junge Rechtsanwalt machte aus dem vermeintlichen Manko eine Tugend und aus dem SGB eine schlagkräftige Organisation. Es gelang ihm, neue Verbände (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.10.2018.
Personen > Schlatter Christoph. Paul Rechsteiner. Biografie. VPOD-Magazin, 2018-10-01.
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01.10.2018 Schweiz
Emigranten
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Einwanderung
Saisonnierstatut
Volltext
Die Schweiz und ihre ausländischen Arbeitskräfte. „Quer durch die Arbeiterschaft“. Von 1914 bis zur Jahrtausendwende versuchte die Schweiz, die Zuwanderung nach ihren wirtschaftlichen Bedürfnissen zu steuern - ohne Rücksicht auf Menschenwürde. In diese „Barackenschweiz“ kann niemand zurückwollen. „Gegen die Zuwanderung von Ausländern gibt es nichts einzuwenden. Dies allerdings unter der Voraussetzung, dass sie sich nicht in der Schweiz niederlassen wollen.“ Was der Bundesrat 1924 schrieb, war im Wesentlichen bis in die 1990er Jahre eine Konstante der schweizerischen Politik. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs waren Europas Grenzen offen gewesen. Nach 1918 blieb die kriegsbedingte Abschottung bestehen, später unterstützt von der Weltwirtschaftskrise und von nationalistischen und faschistischen Strömungen. Auch als nach dem Zweiten Weltkrieg ein beispielloser Wirtschaftsaufschwung die Schweiz erfasste, wollte man keine dauerhafte, sondern eine „rotierende“ Zuwanderung, die zugleich, wie dann in der Krise der 1970er Jahre, als Konjunkturpuffer diente. Hier arbeiten, nicht hier leben. Ausländische Arbeitskräfte sollten ins Land kommen: zum Arbeiten, nicht zum Leben. Integration wurde unterbunden, namentlich durch das unselige Saisonnierstatut. Dieses war schon 1934 „erfunden“ worden, es entfaltete seine Wirkung aber vor allem zwischen 1951 und 1970, als insgesamt 3 Millionen Saisonnierbewilligungen ausgestellt wurden. Die Zuwanderer, mehrheitlich Männer, kamen aus Italien, später vermehrt auch aus Spanien, Portugal, aus dem damaligen Jugoslawien (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.10.2018.
Personen > Schlatter Christoph. Einwanderung. VPOD-Magazin, 2018-10-01.
Ganzer Text
01.06.2018 Schweiz
Baumeisterverband
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Baumeisterverband
Rentenalter
Volltext
Streit um die Rente mit 60 und um den Landesmantelvertrag. Baustelle Bau. Im Baugewerbe herrscht dicke Luft. Die Auffangeinrichtung BVG hat den Vertrag mit der Stiftung FAR gekündigt: Die Rente mit 60 ist in Gefahr. Die Unia droht einen heissen Herbst an. Es war einer der grössten und wirkungsmächtigsten Streiks der jüngeren Zeit: Im November 2002 legten in der ganzen Schweiz rund 15‘000 Bauarbeiter ihre Arbeit nieder. Am meisten Aufmerksamkeit erregte die Blockade des Baregg-Tunnels, eines der Nadelöhre im Schweizer Strassennetz. Nicht nur der dadurch erzeugte Stau war lang - auch das juristische Nachspiel zog sich hin. Am Ende verurteilte das Bundesgericht mehrere GBI-Leute wegen Nötigung. Zu diesem. Zeitpunkt war aber die politische Ernte längst eingefahren. Der Streik auf dem Bau hatte den entscheidenden Impuls für eine Einigung in der Frage des flexiblen Altersrücktritts gegeben. Es dauerte nach der Baregg-Aktion keine Woche, bis der Vertrag für die Einführung des Rentenalters 60 (Stiftung Flexibler Altersrücktritt FAR) unterzeichnet war. Fast wie bei der AHV. Das ist für die körperlich hart arbeitenden Bauarbeiter eine gewichtige Errungenschaft: dass sie 5 Jahre eher in Pension gehen können und bis zum ordentlichen Pensionierungsalter eine Überbrückungsrente bekommen, die 65 Prozent des letzten Jahreslohns plus 6‘000 Franken Sockelbetrag ausmacht. Rund 18‘000 Personen haben bisher davon profitiert. Wer bezahlt? Gemäss dem FAR-Vertrag erwirtschaftet die Branche selber die Mittel für diese (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, Juni 2018.
Personen > Schlatter Christoph. Rentenalter. Baumeisterverband. VPOD-Magazin, 2018-06-01.
Ganzer Text
01.05.2018 Schweiz
Generalstreik
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Generalstreik
Volltext
Ewige Wahrheiten. Mit diesem Heft beginnt eine Serie über den Landesstreik. 100 Jahre werden es im November sein, dass die Arbeiterschaft auch in der Schweiz genug hatte von Hunger, Krieg und Kriegsgewinnlern. Einige der Forderungen von 1918 betreffen die politische Partizipation. Die Teilhabe der Frauen gelang bekanntlich erst 1971. Schneller ging es mit der verlangten Proporzwahl: Schon 1919 wurde der Nationalrat nach diesem Verfahren gewählt. Die Sozialdemokratie erhoffte sich von der Umstellung ein stärkeres Gewicht gegen den zuvor übermächtigen Freisinn, der damals auch 6 von 7 Bundesräten stellte. Das Erhoffte trat ein, aber nicht im gewünschten Ausrnass. Die FDP stürzte tatsächlich ab, verlor 40 von bisher 103 Sitzen und stellte noch 60 von 189 Nationalräten. Die Katholisch-Konservativen, die späteren Christlichdemokraten, kamen auf 41 Mandate - minus 1. Die sozialdemokratische Fraktion wuchs von 20 auf 41 Köpfe. (Schmachvoll: Robert Grimm, der Führer des Landesstreiks, verlor seinen Sitz und konnte nur dank dem Verzicht eines Genossen nachrücken.) Die grösste Gewinnerin bei der Wahl 1919 war indes die BG B, die Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei. die später zur SVP mutierte. Sie konnte statt bisher 4 nun 29 Nationalräte nach Bern schicken. Ironie der Schweizergeschichte: Ausgerechnet die heutige Blocher-Partei verdankt ihr erstes Erstarken zumindest zu Teilen jenem (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, Mai 2018.
Personen > Schlatter Christoph. Generalstreik. VPOD-Magazin, 2018-05-01.
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01.04.2018 Schweiz
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Pensionierte
Tagung
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Verbandskonferenz Pensionierte in Olten. Späte Liebe. Wenn sich die VPOD-Pensionierten treffen, mischen sich Politik, Lebenshilfe und Geselligkeit. An der von 80 Mitgliedern besuchten Verbandskonferenz im März in Olten war das nicht anders. Gegen Ende der Konferenz brach es mit Urgewalt aus einem der Teilnehmer heraus: „Wir sind doch hier in Olten, wo vor 100 Jahren das Oltener Komitee getagt und den Generalstreik beschlossen hat“. Der Kollege konnte insofern etwas beruhigt werden, als VPOD und SGB des Jubiläums sehr wohl gedenken und zahlreiche Aktivitäten vorgesehen haben. Die Intervention zeigte indes, dass namentlich bei den Kolleginnen und Kollegen aus der Westschweiz ein kämpferischer Geist herrscht, der auch im Ruhestand keine Ruhe geben will. Persönliche Risiken. Dem entsprach ein anklagendes Referat zur Flüchtlingspolitik von Claude Calame, Direktor der Ecole des Hautes Etudes en Seiences Sociales Paris. Der Kollege möchte nicht nur den Diskurs verschieben - indem er von Exilierten statt von Flüchtlingen spricht. Er will zugleich die Rolle der Schweiz ins Visier nehmen, die als Hort für unfairen Handel viel zum weltweiten Ungleichgewicht beiträgt. Calames Rede war zugleich ein Plädoyer für eine humanere Asylpolitik. In der Diskussion war zu erfahren, dass einzelne Kollegen persönliche Risiken auf sich nehmen, um Flüchtlingen in prekärer Lage zu helfen. Der Vormittag (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, April 2018.
Personen > Schlatter Christoph. Pensionierte VPOD. VPOD-Magazin, 2018-04-01.
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01.04.2018 Zürich
Personen
Verwaltung Zürich
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Arbeitsplatz
Verwaltung
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Verwaltungen wie diejenige der Stadt Zürich wollen Büroräume flexibilisieren. Keine bleibende Statt. Öffentliche Verwaltungen bilden im Allgemeinen nicht die Speerspitze in Bezug auf Desksharing und andere mobile Arbeitsformen. Die Stadt Zürich will jetzt vorwärtsmachen, zumindest dort, wo neu- oder umgebaut wird. Natürlich läuft das neue Bürokonzept, das der Stadtrat der Stadt Zürich genehmigt hat, unter einer englischen Bezeichnung: worksmart@zürich ... Ausgangspunkt ist der wachsende Flächenbedarf der seinerseits die Hauptursache in der steigenden Bevölkerungszahl hat. Die Verwaltung wächst sogar leicht überproportional, was logisch ist, denn der Zuzug generiert ja zusätzliche Aufgaben. Allerdings zeigt der Vergleich von 20II und 20I6, dass die Zahl der beschäftigten Personen nur geringfügig gestiegen ist. Die höhere Zahl der Vollzeitäquivalente resultiert hauptsächlich aus einer Erhöhung des durchschnittlichen Beschäftigungsgrads. Dieser stieg über das gesamte Personal hinweg von 74,2 auf 77,5 Prozent - stärker bei den Frauen (von 64,4 auf 70,2 Prozent), weniger bei den Männern (von 86,2 auf 88,4 Prozent). Damit liegen die Geschlechter bei den Vollzeitäquivalenten (11‘573) Männer, 11‘370 Frauen) praktisch gleichauf. Es lässt sich also sagen, dass die Stadtzürcher Verwaltungshandlungen fast präzis hälftig von Männern und von Frauen vorgenommen werden. 2016 standen (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, April 2018.
Personen > Schlatter Christoph. Verwaltung Zürich. Arbeitsplätze. VPOD-Magazin, 2018-04-01.
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01.12.2017 Schweiz
Personen
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Generalstreik
Jubiläum
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Eine SGB-Tagung macht den Auftakt zum 100-Jahr-Jubiläum des Landesstreiks vom November 1918. Die siegreichen Geschlagenen. Der SGB hat den Startschuss zum 100-lahrJubiläum des Landesstreiks gegeben, das im November 2018 begangen wird. Die schwerste innenpolitische Krise der Schweiz schuf den Boden für sozialen Fortschritt. Es beginnt mit einem Streik der Bankangestellten - ausgerechnet! - und einem lokalen Generalstreik in Zürich. Der Bundesrat lässt die Armee aufmarschieren. Die Antwort des Oltener Aktionskomitees (quasi eine „Exekutive“ der Arbeiterbewegung): eintägiger Generalstreik. Nach Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und der Armee in Zürich wird der Landesstreik unbefristet ausgerufen. Vom 12. bis zum 14. November I9I8 streikt eine Viertelmillion Arbeiterinnen und Arbeiter. Alles bleibt friedlich. Trotzdem mobilisiert der Bundesrat weitere Truppen. Wird daraus ein Bürgerkrieg? Um ein Blutbad zu verhindern, beschliesst das Oltener Komitee contre coeur den Abbruch des Streiks. Dieser Entscheid ist bereits gefallen, als die Armee in Grenchen drei junge Uhrenarbeiter erschiesst. Von hinten. Knirschen im Gebälk. An diese Morde und ihre späte Aufarbeitung erinnert Paul Rechsteiner, SGB-Präsident, zum Eingang der gutbesuchten Tagung im „National“ in Bern. War der Landesstreik von 1918 eine Niederlage? Nur auf den ersten Blick. Adrian Zimmermann spricht mit einem Wort Robert Grimms von den „siegenden Geschlagenen“. Auch Rechsteiner unterstreicht, dass sich bereits mit den (…).. Mit Foto. Christoph Schlatter.
Personen > Schlatter Christoph. Generalstreik. Jubiläum. VPOD-Magazin, 2017-12-01.
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01.12.2017 Schweiz
Personen
PSI
VPOD-Magazin
Christoph Schlatter
Kongress
PSI
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Der 30. PSI-Weltkongress tagte vom 30. Oktober bis 3. November in, Genf. Gut gebrüIIt, Löwe. Wahl und Weltverbesserung: Der 30.Weltkongress der Internationale der öffentlichen Dienste PSI (Public Services International) tagte in Genf. Der Service public ist weltweit unter Druck - weltumspannend soll auch die gewerkschaftliche Antwort sein. Die südafrikanische Ökonomin Ann Pettifor braucht starke Bilder: Die Offshorefirmen solle man wieder ans Shore - ans heimische Gestade - holen. Und da die zitternde Maus namens Privatwirtschaft sich vor allem fürchte, was tatsächlich ein Risiko bedeute, müsse der brüllende Löwe öffentlicher Sektor eben in die Lücke springen und dort investieren, wo Profit nicht garantiert ist. Wir befinden uns am Panel Nr. 5 über Steuergerechtigkeit am PSI-Weltkongress 2017 zu Genf. Zum Ende dieser Diskussion machen sich die Widersprüche im Spätkapitalismus bemerkbar. Kollegin Ann vermisse ihr rosengoldenes iPhone, lässt die Moderatorin wissen. Wer es finde, möge es doch bitte abgeben. Die Herstellerfirma des Geräts gehört just zu den übelsten Steuertrickserinnen des Planeten... Einen Tag später. Gerade hat der VPOD-Generalsekretär gesprochen. Zur Debatte steht Punkt 21 der Satzung, die Frage nämlich, ob man den Sitz der PSI statutarisch festlegen solle. Stefan Gigers überzeugendes Votum für „Kanton Genf. Schweiz“ erhält viel Beifall sowie Schulterklopfen aus Deutschland und Österreich, die mit der Schweiz zu den „German Speaking Countries“ gezählt werden. Mit Fotos. Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, 1.12.2017.
Personen > Schlatter Christoph. PSI. Kongress. VPOD-Magazin, 2017-12-01.
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01.12.2017 Schweiz
Personen
VPOD-Magazin
Luca Cirigliano
Christoph Schlatter
Interview
Kündigungsschutz
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Interview mit Luca Cirigliano, Zentralsekretär SGB, Jurist, zum Gleichgewicht zwischen den Sozialpartnern. “Der Kündigungsschutz ist ausgehöhlt”. Zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmenden herrscht ein Ungleichgewicht. Es braucht Regeln, damit auf Augenhöhe verhandelt werden kann. Leider ist der ohnehin schwache Artikel 336 des Obligationenrechts (OR) durch die Rechtsprechung weiter entkernt worden. VPOD-Magazin: Luca Cirigliano, wer über die Balance zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmenden nachdenkt, um die es in diesem Dossier gehen soll, kommt schnell einmal auf Artikel 336 des Obligationenrechts. Darin wird ein gewisser Kündigungsschutz für Arbeitnehmende postuliert. Luca Cirigliano: Einerseits wird die rechtmässige Ausübung der gewerkschaftlichen Tätigkeit zugestanden, andererseits sollen gewählte Vertreterinnen und Vertreter beispielsweise in Stiftungsräten oder Personalkommissionen besonders geschützt sein. Wobei die Sache einen Haken hat... Genau, denn auch für den Fall, dass eine Kündigung nachträglich von einem Gericht als missbräuchlich bezeichnet wird, bleibt sie gültig. Und auch für die Anerkennung der Missbräuchlichkeit ist die Hürde hoch. Wo kein Kläger, da kein Richter: Die Arbeit-nehmerin selbst muss klagen, sie trägt das Prozessrisiko. Und sogar wenn es ihr gelin-gen sollte zu belegen, dass die Kündigung tatsächlich wegen ihrer Rolle in den genannten Institutionen erfolgte - und nur deswegen, so ist in vielen Fällen dennoch wenig (…). Interview: Christoph Schlauer.
VPOD-Magazin, Dezember 2017.
Personen > Cirigliano. Kündigungsschutz. Interview. VPOD-Magazin, 2017-12-01.
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01.11.2017 Sowjetunion
Personen
VPOD-Magazin
W. I. Lenin
Christoph Schlatter
Oktoberrevolution
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Die Vorgeschichte der Oktoberrevolution spielt in der Schweiz. Moskau einfach. Lenin in Bern und Zürich, die Konferenzen von Zimmerwald und Kiental - und die von Fritz Platten organisierte Reise im „plombierten“ Eisenbahnwagen: Die Vorgeschichte der Oktoberrevolution hat sich zu grossen Teilen in der Schweiz abgespielt. 1914 war Lenin und seiner Ehefrau, Nadeschda Krupskaja, die Reise aus Galizien in die Schweiz gelungen. Zuerst wohnte das Paar in Bern. Es las die halbe Landesbibliothek, wie eine Ausstellung diesen Sommer gezeigt hat. Lenin verschlang in mehreren Sprachen Historisches und Politisches, aber auch Werke über die „Fleischversorgung des Deutschen Reiches“ und über „Höhenklima und Bergwanderungen in ihrer Wirkung auf den Menschen“. Die Bibliotheken seien in Zürich besser, befand man nach dem Umzug. Lenin arbeitete in der Zentralbibliothek und im Sozialarchiv. Das Haus an der Spiegelgasse 14 wurde in den 1970er Jahren ersetzt; die 1928 angebrachte Gedenktafel überlebte: „Hier wohnte vom 21. Februar 1916 bis 2. April 1917 Lenin, der Führer der russischen Revolution.“ Lenins waren Untermieter des Schuhmachers Titus Kammerer, kamen ihren finanziellen Verpflichtungen stets nach und konnten nur nachts lüften, weil ihr Zimmer zum Hof ging und dort tagsüber die Wurstfabrik allzu grässlich stank. Lenin war auf beiden internationalen sozialistischen Konferenzen von Zimmerwald (1915) und Kiental (1916) dabei, bei welchen eine Handvoll Sozialistinnen und Sozialisten die 1914 zerbrochene Internationale (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, November 2017.
Personen > Schlatter Christoph. Lenin W. I. VPOD-Magazin, 2017-11-01.
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01.11.2017 Schweiz
Personen
VPOD Schweiz
Christoph Schlatter
3. Internationale
IGB Internationaler Gewerkschaftsbund
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Die Positionierung gegenüber der III. Internationale ist auch im nachmaligen VPOD umstritten. Gefährdete Einheit. Der VPOD im Jahr 1921: Der frisch aus Strassenbahnern und Staatsarbeitern fusionierte Verband ringt um Orientierung und Einheit. Der Verbandstag muss über die Haltung zur kommunistischen Gewerkschaftsinternationale entscheiden. Erst 1919 findet man in der Verbandspresse der VPOD-Vorläufer ausführlichere Debatten, die um die Einordnung der Entwicklung in Russland seit 1917 kreisen. Wem soll man Glauben schenken? Jenen Russlandheimkehrern, die anerkennend von der Umwälzung berichten, aber die „ungeheuren Schwierigkeiten des Aufbaues der neuen, der sozialistischen Wirtschaft in Russland“ zu bedenken geben? Oder jenen, die „nur von Greueltaten, von Mord- und Totschlag, von Bestechlichkeit, Diebstahl, Raubanfällen, Arbeitslosigkeit, Hunger und Elend“ zu erzählen wussten – „natürlich anonym und ohne Angaben über Ort und nähere Umstände“? 1919 wird in Moskau die II!. Internationale gegründet, die sogenannte Komintern, die recht bald ein Bekenntnis verlangen wird. Gegen die “Gelben”? 1920 entsteht - wenn auch vorerst nicht unter diesem Namen - der heutige VPOD: Der Schweizerische Strassenbahnerverband und der Schweizerische Gemeinde- und Staatsarbeiterverband, beide 1905 gegründet, schliessen sich zusammen. Das Jahr 1920 ist aber - auf Ebene der Partei - auch ein Jahr der Spaltung: Als die Sozialdemokratische Partei im Dezember auf ihrem Parteitag (…). Christoph Schlatter.
VPOD-Magazin, November 2017.
Personen > Schlatter Christoph. IGB. VPOD. VPOD-Magazin, 2017-11-01.
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